Klump bestreitet Mithilfe

Ex-Terroristin streitet Beteiligung an Anschlag auf Juden in Ungarn ab. Anklage wirft 33-fachen Mordversuch vor

STUTTGART afp ■ Die frühere Linksterroristin Andrea Klump hat vor dem Oberlandesgericht Stuttgart bestritten, an einem Anschlag auf jüdische Auswanderer in Budapest vor 13 Jahren beteiligt gewesen zu sein. „Mit dem furchtbaren Anschlag auf sowjetische Juden habe ich nichts zu tun“, sagte die 46-Jährige gestern zum Prozessauftakt. Bei dem Anschlag waren sechs Menschen zum Teil schwer verletzt worden. DNA-Spuren von ihr, die seinerzeit in einer Budapester Wohnung gefunden wurden, erklärte Klump damit, dass sie ihren damaligen Lebensgefährten Horst Ludwig Meyer kurz vor dem Anschlag besucht habe. Die Bundesanwaltschaft wirft Klump 33-fachen Mordversuch sowie das Herbeiführen einer Spengstoffexplosion vor.

Klump verbüßt bereits eine neunjährige Haftstrafe, zu der sie 2001 in Stuttgart wegen eines Anschlags auf einen US-Stützpunkt im spanischen Rota verurteilt worden war. Klump wies in einer rund zweistündigen Erklärung jede Tatbeteiligung zurück. Demnach habe sie der Anschlag in Rota, bei dem die Gruppe nach einer Schießerei eine britische Familie als Geiseln genommen hatte, psychisch schwer erschüttert. Sie habe erkannt, dass ihre „Differenzierung zwischen Gewalt gegen Sachen und gegen Menschen eine theoretische“ gewesen sei, und „wollte deshalb nie mehr etwas mit Sprengstoffanschlägen zu tun haben“.