Stromrebellen auf Platz eins

Bund der Energieverbraucher untersucht Preise und Umweltnutzen von Ökostrom

BERLIN taz ■ Grüner Strom ist vielerorts günstiger als der Strom vom örtlichen Anbieter. Das ist das Ergebnis einer Untersuchung des Bundes der Energieverbraucher (BDE). Die Untersuchung verglich neben dem Preis auch den Umweltnutzen des Angebots und die Kundenzufriedenheit. In die Bewertung ging zudem ein „Atom-Verflechtungsindex“ ein: Anbieter, die Atomstrom produzieren, schneiden schlechter ab als solche, die „nur“ über gemeinsame Töchter mit Atomstromern verwoben sind.

„Sieger in der Gesamtwertung“ unter den 11 bundesweiten Anbietern sind die Stromrebellen aus Schönau mit derzeit 22.000 Kunden – gefolgt von Greenpaece Energy (20.000 Kunden) und Lichtblick (120.000 Kunden). Naturstrom, der hessische Regionalversorger HEAG und die Stadtwerke Hannover liegen im Mittelfeld mit plausiblem Umweltnutzen. Die meisten Kunden vereint mit 200.000 Kunden die Badische Naturenergie auf sich. Allerdings nimmt das Angebot nur den vorletzten Platz im Ranking ein. Als Tochter von EnergieDienst – zu 76 Prozent im Besitz des Atomstromers EnBW – ist einerseits deren Atomindex hoch. Andererseits – so die Untersuchung – ist ihr Umweltnutzen gering. Naturenergie verkaufe Wasserkraftstrom, der ohnehin hergestellt werde. „Eine Kausalität zwischen der geplanten Investition von 430 Millionen Euro in das Wasserkraftwerk Rheinfelden und dem Stromverkauf von Naturenergie ist nicht erkennbar.“ Schlusslicht ist E.ON mit zwar guten Preisen, jedoch geringem Umweltnutzen und schlechter Nutzerbewertung.

Der Untersuchung zufolge gibt es 400.000 Ökostrom-KundInnen – gerade erst ein Prozent der deutschen Haushalte. Der BDE-Vorsitzende Aribert Peters: „Die Untersuchung zeigt: Wechseln lohnt sich.“ NICK REIMER

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