brennende flaggen
: Entfachter Antisemitismus

Mag sein, dass sich die „Juden raus“-Parolen auf einer Demonstration in Bremen auf den Gaza-Streifen bezogen. Keinen Zweifel aber lassen die brennenden Israel-Flaggen daran, dass in Bremen der Antisemitismus sein hässlichstes Gesicht gezeigt hat: als potentiell eliminatorischer Antisemitismus, dem die Vernichtung des israelischen Volkes auf der Stirn geschrieben steht.

KOMMENTAR VON MAXIMILIAN PROBST

Wer sich bloß von den Vorfällen distanziert, wie das ein Sprecher vom Bremer Friedensforum getan hat und weiterhin „voll und ganz hinter dem Volk von Palästina“ stehen möchte, ist, gelinde gesagt, auf einem Auge blind. Denn zu diesem Volk gehören auch die radikalen Moslembrüder der Hamas, deren ferne Stimme sich in Bremen so deutlich vernehmen ließ. Die Stimme eben jener Hamas, die mit iranischer Unterstützung seit 2000 Israel permanent aus dem Gaza-Streifen bombardiert.

Komisch, dass man daran immer noch erinnern muss: Der Zionismus entstand als Notwehrmaßnahme gegen den Antisemitismus, und er ist es noch heute. Wenn es einen Staat gibt, der als solcher legitimiert ist, dann ist es der israelische. Jede Kritik am Vorgehen dieses Staates muss diesen Sachverhalt reflektieren. Auch wenn man den Eindruck bekommen sollte, dass Israel auf die Bedrohung von außen mit der Bombardierung des Gaza-Streifens überreagiert und den falschen Weg eingeschlagen hat.