NDP-Faust führt DVU

Am kommenden Wochenende richtet die DVU ihren Bundesparteitag aus. Der Ort ist bisher selbst den Mitgliedern noch unbekannt. Der zur Wahl gestellte neue Vorsitzende einigen Kadern aber schon: Es ist Matthias Faust. Dies wurde innerhalb der rechten Szene bestätigt. Faust selbst, noch im Amt als Bundesorganisationsleiter, streitet die Kandidatur nicht ab. Der langjährige, unumstrittene Bundesvorsitzende Gerhard Frey will aus Altergründen nicht mehr für das Amt kandidieren. Faust soll sein Nachfolger werden.

Im Januar 1971 entstand der organisatorische Vorläufer der DVU. Schon damals hatte Frey den Vorsitz inne. In der DVU mit ihren heute rund 7.000 Mitglieder wurde seine Führung nie hinterfragt. Der Grund: Ohne seine Millionen ist die Partei kaum handlungsfähig. Gerüchten zufolge soll vor kurzem der Republikaner-Vorsitzende, Rolf Schlierer, der DVU für die Europawahlen ihren Adressenbestand für Werbung angeboten haben – zum Preis einer sechsstelligen Summe. Die Republikaner bestreiten das.

In der DVU ist Faust seit der Hamburger Bürgerschaftswahl 2008 aktiv. Frey hatte ihn als Spitzenkandidat auf den Thron gehievt. Faust war im Alter von 15 bis 30 Jahren in der CDU aktiv. Von den Republikanern wanderte er über die NPD zur DVU. „Bürgernah“ will er die DVU-Politik gestalten. Enge Beziehungen unterhält der 37-jährige Kaufmann zum Kameradschaftsführer Christan Worch. AS