Poesie auf der Straße

Gedicht statt Werbung: Literaturhaus rekultiviert zum Internationalen Lyrik-Forum den urbanen Raum

Heute Abend beginnt die poetische Eroberung des urbanen Raumes. So zumindest der Plan des Literaturhauses Hamburg. Mit einem „Fest der Poesie“ im Levantehaus beginnen die im literaturhaeuser.net zusammengeschlossenen Literaturhäuser das vierte internationale Lyrikforum. Begleitend werden in Hamburg auf über 300 großen und etlichen kleineren Plakaten in der Stadt zeitgenössische Gedichte präsentiert.

„Wir wollen demonstrieren, dass das Gedicht auch auf der Straße überlebensfähig ist“, begründet Ursula Keller, die Programmleiterin des Literaturhauses Hamburg, die Plakatierungsaktion. Bei der vierten Auflage des Lyrik-Forums vertiefen die Organisatoren ihren Anspruch, den internationalen Dialog anzustoßen. Deshalb wurden sieben deutschsprachige Lyriker gebeten, sich je einen ausländischen Kollegen auszusuchen, um mit ihm ein Plakat zu teilen. Gemeinsam reisen die Lyriker-Duos außerdem zu den Standorten der Literaturhäuser in Berlin, Frankfurt, Stuttgart, München, Köln und Salzburg.

„Wir wollen damit gerade solche Länder ins Licht rücken, die sonst in der öffentlichen Wahrnehmung kaum vorhanden sind“, erklärt Literaturhaus-Leiterin Ursula Keller den Ansatz. Ein erfreulicher Nebeneffekt ist dabei, dass in diesem Jahr ausschließlich Werke lebender Dichter präsentiert werden. Zudem sind auf den Plakaten einige Neuerscheinungen zu goutieren, da viele Poeten speziell für dieses Forum zu Papier und Bleistift griffen. JAKOB KIRCHHEIMER

Fest der Poesie mit Oskar Pastior, Herta Müller, Peter Waterhouse u.a.: Do, 3.7., 20 Uhr, Levantehaus