Willy Wedler
: Allein unter Abgeordneten

Er kann sich bei seinen Reden in der Bürgerschaft noch so sehr ins Zeug legen, den Space Park geißeln – eine Klatschgarantie gibt es nicht, auch nicht von den Grünen, die eigentlich immer für einen Seitenhieb auf die Gröpelinger Investitions-Ruine zu haben sind. „Ich habe eben keine Claqueure“, sagt Willy Wedler (Foto). Der Grund: Der FDP-Mann ist allein auf weiter Flur im Bremer Landtag, hat keine Fraktion hinter sich. Während seine Partei bei den Bürgerschaftswahlen 2003 in der Stadt Bremen an der Fünf-Prozent-Hürde scheiterte, schaffte sie in Bremerhaven den Sprung und schickte Wedler ins Parlament. Der rackert sich seitdem als Einzelkämpfer ab.

Gestern zog der 61-Jährige Bilanz seiner einjährigen Parlamentsarbeit. „Ein Fulltime-Job“, so Wedler. In drei parlamentarischen Gremien ist er vertreten: Neben der Wissenschaftsdeputation in der Deputation für Wirtschaft und Häfen, im Haushalts- und im Finanzausschuss. Letztere seien vom Aufwand echte „Hämmer“.

Sein Problem als Einzelabgeordneter: „Häufig kann ich nur auf das reagieren, was die anderen Fraktionen einbringen.“ Dabei ein liberales Profil zu zeigen, sei schwer, zumal er sich nur zu Themen äußern wolle, auf die er sich vorbereitet hat. Innere Sicherheit, Zuwanderung – „da traue ich mich noch nicht heran“.

Auch gemeinsame Anträge mit den Fraktionen blieben bisher aus. Dahinter stecke wohl die Sorge, dann auch den DVU-Einzelabgeordneten Jens Tittmann mit auf die Liste nehmen zu müssen, glaubt Wedler. Doch mit dem müssten sich die Abgeordneten genauso auseinandersetzen wie mit ihm, dem gewissenhaften Freidemokraten. eib