... Leinen los!

Erste Station der Kogge-Tour: BHV. Dort gab‘s Wilhelminisches und eine Seekiste voll Kultur

„Kultur ist der Reichtum einer Stadt“, sagte Klaus Pierwoß gestern Vormittag unter einer dichten Wolkendecke zu etwa 200 Bremerhavenern. Der Generalintendant des Bremer Theaters, im Moment Leiter einer Reisegruppe nach Berlin, kam vorbei, um die Seestadtutensilien für die Kulturhauptstadtbewerbung einzusammeln.

Kulturstadtrat Wolfgang Weiß (SPD) stellte Pierwoß und der Koggenbesatzung eine Auswandererkiste mit „Gegenständen der Bremerhavener Kultur“ zusammen. Inhalt: ein Modell der Kogge aus dem 14. Jahrhundert, die, so erinnerte Weiß, schließlich als Original im Bremerhavener Schifffahrtsmuseum liege; dazu Museumskataloge, ein Siebdruck des Stadttheaters und Alben diverser Bremerhavener Musiker.

Dazwischen Bühnenprogramm für die Bremer Bewerbungsdelegation. Im Schweinsgalopp gab es einen Abriss der Bremerhavener Kultur. Das Stadttheater tat sich besonders hervor: Gesangssolisten, der Chor und die Band unterhielten am Geesteufer. Dazu Tänzer der Tanzschule Beer und die Breakdance-Formation „The Wild Thirteenzs“, amtierende Vizeweltmeister ihrer Disziplin.

Die Kultur bestimmte schon zu Beginn der Woche die Bremerhavener Politik. Oberbürgermeister Jörg Schulz (SPD) und Kämmerer Michael Teiser (CDU) trommelten in Bremen für den Bau einer neuen Kunsthalle, gegenüber der jetzigen. 2,4 Millionen Euro soll das Projekt kosten, für das die beiden bei Kultursenator Hartmut Perschau (CDU) um Unterstützung baten. So könne auch die Bremerhavener Kulturszene gestärkt werden, was wiederum die Bremer Bewerbung als Kulturhauptstadt 2010 stärken werde.

Bis dahin müssen Pierwoß und seine Mitstreiter allerdings noch einige Meilen segeln. In zwei Wochen soll Berlin erreicht sein. Preußisch-wilhelminisch wurden sie aus Bremerhaven verabschiedet. Von einem uniformierten Blasorchester.

Jan-Philipp Hein