20.000 Kurden fordern Frieden

ANKARA ap ■ Tausende Kurden haben gestern die türkische Regierung zu einem Friedensschluss mit den Rebellen im Südosten des Landes aufgerufen. Die Polizei schätzte die Zahl der Demonstranten in Diyarbakir auf mehr als 20.000. Der Führer der prokurdischen Demokratischen Volkspartei, Tuncer Bakirhan, forderte unterdessen die Guerillakämpfer auf einer Pressekonferenz in Ankara auf, sich weiter an einen Waffenstillstand zu halten. Bei einem Angriff mit einem ferngezündeten Sprengsatz auf ein Militärfahrzeug waren am Freitag zwei türkische Soldaten getötet und ein weiterer verletzt worden. Die aus der Kurdischen Arbeiterpartei (PKK) hervorgegangenen Kongra-Gel-Guerillakämpfer hatten nach der Gefangennahme von PKK-Führer Abdullah Öcalan 1999 einen Waffenstillstand erklärt, der am 1. Juni ablief. Die Regierung lehnt Gespräche mit den Rebellen bislang ab. Die Staatsanwaltschaft will Bakirhans Partei verbieten lassen, weil sie Verbindungen zu der Guerilla habe. Die Demokratische Volkspartei weist die Vorwürfe zurück.