Starbucks statt Burger King
: Kultur im Kaffee

Da soll die Kultur wieder einziehen in Hamburgs Innenstadt und dann das: Der ehemalige Burger King Pavillon wird nur zu 50 Prozent damit gefüllt – die andere Hälfte gehört Starbucks.

KOMMENTAR VON CHRISTOPHER OST

Das Prinzip der Public Private Partnership hat seine Vorzüge, keine Frage. Mit Hilfe von Privatinvestoren schafft man Dinge, die der städtische Haushalt nicht hergäbe. Schön, dass Starbucks sich dafür einsetzt. Schade, dass sich anscheinend kein Investor mit ein wenig mehr Kultur als Starbucks gefunden hat.

Der einzig mögliche Schluss daraus ist, dass nur ein Riesenkonzern wie die amerikanische Kaffeehauskette die finanziellen Bedingungen des Senats erfüllen kann. Die anderen haben einfach zu wenig Kohle. Die nächste Schlussfolgerung ist, dass die Stadt anscheinend kein Geld hat, die eigene Kultur selber zu bezahlen.

Man wundert sich, wie das eigentlich sein kann. Und gleich im Anschluss fragt man sich, was noch alles kommen mag. Vielleicht verlegt Burger King seine Filiale ins Einwohnermeldeamt? Und vielleicht gibt’s endlich mal eine Kamps-Bäckerei bei der KFZ-Zulassungsstelle – beim Auto-Anmelden gäbe es dann eine gemischte Brötchen-Tüte gratis. Warten wir es ab. Bis zur Bekanntgabe der nächsten PPP im Holsten-Rathaus.