das wetter: der frisör
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Der Frisör raufte sich die Haare. Er war die Schande seiner Zunft, der Stachel im Fleisch seines Gewerbes, der Pickel im Gesicht des Handwerks und der Schimmelbefall auf der Kruste seiner Innung. Er warf sich auf den Boden und wälzte sich vor Scham und Verzweiflung hin und her. Klagend hob er die Hände gen Himmel und bejammerte sein Schicksal, und noch viel mehr bejammerte er das Schicksal seiner Kundschaft. „Gott“, so jammerte er, „großer Gott im Himmel! Warum hast du einen Frisör aus mir gemacht, aus mir, der Made im Darm des Universums? Warum nur hast du mich nicht als elenden Engerling in die Kloake geworfen, in die ich gehöre?“ Und so ging es Tag für Tag …