Vor Energiegipfel Kritik an Großkonzernen

Trittin wirft Energiekonzernen vor, das Klimaziel zu blockieren. Verbraucherschützer fordern mehr Wettbewerb

BERLIN taz/afp ■ Vor dem „Energiegipfel“ im Kanzleramt am gestrigen Abend sind die großen Energiekonzerne heftig in Kritik geraten. Umweltminister Jürgen Trittin warf ihnen vor, nichts für die Nutzung erneuerbarer Energien zu tun und damit das Klimaziel zu blockieren. Verbraucherschützer und der Mittelstand forderten mehr Wettbewerb auf dem Strommarkt. Trittin legte unmittelbar vor dem Treffen den Gesetzesentwurf für das Erneuerbare-Energien-Gesetz vor.

„Wir fördern immer mehr erneuerbare Energien, aber es wird uns immer weniger kosten“, so die bündnisgrüne Energiepolitikerin Michaele Hustedt, die den Entwurf „gut“ findet. Michael Müller, umweltpolitischer Sprecher der SPD-Fraktion, hätte es lieber gesehen, wenn die Fraktionen den Gesetzentwurf eingebracht hätten. „In der Grundrichtung teile ich die Arbeit des Umweltministeriums“, so Müller zur taz. Diskussionsbedarf sieht er allerdings in Teilfragen. „Wir wollen, dass die Solarwirtschaft zum zentralen Erneuerungsmotor wird“, erklärte Müller. Dies müsse sich stärker in den Vergütungsgesetzen widerspiegeln. Auch dass die große Wasserkraft stark gefördert, die kleine hingegen gedeckelt wird, hält Müller „für schlichtweg falsch“.

Unterdessen lehnte Hubertus Schmoldt, Chef der Industriegewerkschaft Bergbau, den Ausstieg aus der Steinkohle ab. Diesen hatte der Ex-Wirtschaftsminister Werner Müller zuvor ins Gespräch gebracht. RENI

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