„Skandalöse Beihilfen“

Die Entwicklungsministerin setzt sich mit afrikanischen Ländern für einen Abbau von Baumwoll-Subventionen ein

BERLIN taz ■ Entwicklungsministerin Heidemarie Wieczorek-Zeul (SPD) will sich in der Welthandelsorganisation (WTO) für den Abbau von Baumwollsubventionen einsetzen. Zu diesem Zweck reist die Ministerin im Vorfeld des WTO-Treffens nach Cancún, Mexiko. Dort trifft sie sich mit den Vertretern von baumwollexportierenden afrikanischen Ländern sowie mit Nichtregierungsorganisationen.

Seit 1997 sank der Weltmarktpreis für Baumwolle um 39 Prozent. Grund dafür sind die laut Wieczorek-Zeul „skandalösen Beihilfen“ der USA und der EU. Die US-Regierung stützt die Baumwollproduktion pro Jahr mit 3,7, die EU mit 0,7 Milliarden Dollar, die an Griechenland und Spanien gehen. Für viele afrikanischen Länder ist Baumwolle der Hauptdevisenbringer. In den Länder der Sahelzone brachen die Einnahmen seit 2000 um fast ein Drittel ein. Wieczorek-Zeul: „Das macht jeden Schuldenerlass wieder zunichte.“ KK