Eisbären-Spieler suspendiert und in Haft

Verdacht auf Vergewaltigung: Schwedisches Gericht ordnet U-Haft an. Clubsponsor Gasag beklagt Imageschaden

Die der Vergewaltigung beschuldigten Berliner Eishockeyspieler Yvon Corriveau und Brad Bergen sind von ihrem DEL-Verein EHC Eisbären vorläufig suspendiert worden. Das gab der Club am Dienstag bekannt. Die beiden Profis bleiben weiter in schwedischem Gewahrsam. Das Gericht ordnete bei einem Haftprüfungstermin am Dienstag in Hässleholm eine 14-tägige Untersuchungshaft an. „Es hat bei den gestrigen Ermittlungen neue Erkenntnisse gegeben“, erklärte Staatsanwältin Pernilla Åström, die den Antrag auf U-Haft gestellt hatte. Corriveau und Bergen stehen unter dem Verdacht, im Trainingslager in Schweden am vergangenen Wochenende eine 20 Jahre alte Frau vergewaltigt zu haben.

Gegen die fünf Eisbären-Spieler, die nach der Anzeige des mutmaßlichen Opfers ebenfalls verhört worden waren, wird nicht weiter ermittelt. „Es gibt gegen die fünf keine Verdachtsmomente mehr“, sagte Staatsanwältin Åström. Der schwedische Haftrichter sah nach den Untersuchungen von Polizei und Staatsanwaltschaft einen glaubhaft begründeten Vorwurf, der ausreicht, die beiden Beschuldigten in Untersuchungshaft zu nehmen. Dagegen will Corriveau über seinen Anwalt Lars Engstrand Beschwerde einlegen. Der Spieler zeigt sich empört über die Aussagen der jungen Frau und bestreitet seine Schuld. Der Vorwurf gegen Corriveau und Bergen lautet auf Vergewaltigung, aber nicht mehr, wie noch vor zwei Tagen, in einem „besonders schweren Fall“. Bergen überlegt noch, ob er gegen die U-Haft Beschwerde einlegt.

Inzwischen ist unabhängig von den Vorwürfen gegen die beiden Spieler erste Kritik von Partnern am unprofessionellen Verhalten der EHC-Profis laut geworden. Hauptsponsor Gasag hat in einer Konzern-Information schon jetzt einen „beträchtlichen Imageschaden für den Club“ beklagt. DPA