Armend E.
: „Freiwillige Ausreise“ in den Kosovo

Der junge Serienstraftäter Armend E. ist nicht mehr im Lande. Die Behörde für Soziales und Familie gab gestern bekannt, der 13-Jährige sei zusammen mit seiner Mutter und den Geschwistern „freiwillig ausgereist“. Die Mutter habe sich entschieden, in den Kosovo zurückzukehren, sagte Behördensprecherin Anika Wichert. Mitarbeiter der Innenbehörde hätten Armend daraufhin aus der Jugendhilfeeinrichtung in Schleswig-Holstein abgeholt, in der er zuletzt untergebracht war, und zum Flughafen gebracht.

Armend war schon als 9-Jähriger polizeilich aufgefallen. Er hat wiederholt Straftaten wie räuberische Erpressung, Raub, Diebstahl und Körperverletzung begangen. Das Familieninterventionsteam (FIT) hatte ihn im Juli in das geschlossene Erziehungsheim in der Feuerbergstraße einweisen lassen. Das Familiengericht hingegen entschied, ihn in eine offene Maßnahme zu geben.

Der mittlerweile entlassene Innensenator Ronald Schill hatte noch angekündigt, Armend abzuschieben, sobald das möglich sei. Das war es aber nicht: Armends Familie gehört zur Volksgruppe der Roma, für die ein Abschiebeschutz in den Kosovo besteht. Auch als Straftäter konnte Schill ihn nicht ausweisen –weil er als 13-Jähriger noch nicht strafmündig ist. EE