„Kreuzzug“ gegen den Islam

Irak: Bekennerschreiben nach Anschlägen auf Kirchen. Ölleitung in die Türkei durch Anschlag unterbrochen. Vier US-Soldaten und elf Iraker bei Anschlägen getötet

BAGDAD dpa/afp ■ Nach der Anschlagsserie auf christliche Kirchen im Irak hat sich eine bislang unbekannte Gruppe zu den Attentaten bekannt. Auf der Website www.ansarnet.ws/vb/ hieß es am Montag, die Kriege im Irak und in Afghanistan seien ein „abscheulicher Kreuzzug“ gegen den Islam. Daher hätten die „Mudschaheddin-Brüder“ Bauten der „Kreuzritter“ angegriffen.

Mit einem Anschlag auf eine wichtige Pipeline unterbrachen Aufständische im Nordirak gestern die Öllieferung in die Türkei. Auch die Versorgung der größten irakischen Raffinerie in Bedschi kam durch den Ausfall des Verteilerknotens zum Erliegen. Nach Angaben der Polizei in Bedschi verübten die Saboteure den Sprengstoffanschlag gestern früh nahe Bedschi, 200 Kilometer nördlich von Bagdad. Ein Mitarbeiter der Nordöl-Gesellschaft in Kirkuk bestätigte, dass der Transport des Rohöls von den Ölfeldern um Kirkuk zum türkischen Mittelmeerhafen Ceyhan unterbrochen wurde.

Unterdessen wurden bei einem Autobombenanschlag in Bakuba, 60 Kilometer nördlich von Bagdad, nach Angaben der Polizei sechs irakische Nationalgardisten getötet. Vier weitere Iraker wurden bei dem Anschlag vor einem belebten Kontrollpunkt der Nationalgarde verletzt. Zwei US-Soldaten wurden in der Nacht zu gestern in Bagdad getötet, als ihr Fahrzeug auf einen Sprengsatz fuhr. Das gab das US-Militärkommando in Bagdad bekannt. Zwei weitere US-Soldaten erlagen ihren Verletzungen, die sie am Montag bei einem Einsatz in der westirakischen Provinz Anbar erlitten hatten. Dort liegen die Widerstandshochburgen Falludscha und Ramadi. Bei weiteren Gewalttaten starben fünf Iraker.