Hilfe für Darfur-Truppe

UNO und Arabische Liga wollen AU bei Sudan-Eingreiftruppe unterstützen. Sudan mosert

NEW YORK/KHARTUM afp/taz ■ Die UNO will die Afrikanische Union (AU) bei der geplanten Vergrößerung ihrer Friedenstruppe in der sudanesischen Krisenregion Darfur unterstützen. Ein UN-Team werde in Äthiopiens Hauptstadt Addis Abeba mit der AU „über Hilfe mit der Strukturierung der Truppe sowie die Festlegung der genauen Bedürfnisse“ beraten, damit konkrete Anforderungen an die Industrienationen zur Finanzierung und Unterstützung der Truppe gerichtet werden könnten, sagte UN-Generalsekretär Kofi Annan. Er reagierte damit auf AU-Äußerungen, wonach statt der geplanten 360-köpfigen AU-Schutztruppe für AU-Beobachter in Darfur eine Eingreiftruppe von 2.000 Soldaten aus Ruanda und Nigeria geplant sei.

Sudans Regierung sagte gestern, sie wisse nichts von einer geplanten Aufstockung der AU-Truppen in Darfur, sei aber für jede Anfrage der AU offen. Damit machte sie deutlich, dass eine AU-Stationierung von ihrer Zustimmung abhängigsei. Die Arabische Liga will am Sonntag über eine Beteiligung an der geplanten AU-Mission beraten.

Der Polizeichef der Provinz Norddarfur, Jamal al-Hueres, versprach unterdessen, nächste Woche mit der Entwaffnung der regierungstreuen Dschandschawid-Milizen zu beginnen. Sudans Informationsminister Al-Zhawi Ibrahim Malik hatte am Dienstag gesagt, die Entwaffnung der Milizen werde entgegen den UNO-Forderungen nur „zeitgleich mit der Kantonierung der Rebellen unter Überwachung einer AU-Truppe“ stattfinden.

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