MORGEN
: Vielleicht etwas sonderlich, aber keine Eigenbrötler: Willard Grant Conspiracy

Willard Grant Conspiracy im Café Zapata/Tacheles, Oranienburger Straße 54–56,Donnerstag, 25. September, 20.30 Uhr. AK: 17 Euro

Es ist die Zeit, wieder mal das Lob von Institutionen zu singen, die einigermaßen aus dem Blickwinkel gerutscht sind: Auch wenn es die Arbeitsämter nicht mehr fördern wollen, arbeiten hinter den angespitzten Ellenbogen der Ich-AGs doch noch Menschen an geselligeren Formen. Stubenmusik zum Beispiel. Als Wort mag es schrecken, und im Prinzip ist sie ein schöner Ausdruck eines Kollektivs, meist gar nicht sklavisch fest gefügt, mit Austausch und Durchlauf. Da will man was gemeinschaftlich, und das muss nicht gleich der Erfolg sein. Aus so einem lockeren wöchentlichen musikalischen Wohnzimmertreffen in Boston ist auch die Willard Grant Conspiracy entstanden, ähnlich wie Lambchop, und wenn bei denen Kurt Wagner ein wenig die Fäden in der Hand hält, macht das bei der Conspiracy Robert Fisher. Auch die Musik nimmt Stimmungen auf, wie sie von Lambchop gepflegt werden oder den Walkabouts, also Folk und Country, mit diesem ganzen Musikalienhandel, Geigen, Mandolinen, Trompeten, Gitarren …, wer halt gerade Zeit hat, mit auf der Bühne zu stehen für die tröstenden Handreichungen, wie sie auch auf der aktuellen Platte der Band zu hören sind: „Regard the End“. Eine gemütliche Runde von einfach schönen Liedern. Damit ist man nicht allein.