Roland Koch wusste nichts

WIESBADEN ap ■ Der hessische Ministerpräsident Roland Koch habe nichts von den schwarzen Kassen seiner Partei gewusst, als er 1998 den CDU-Landesvorsitz übernahm. „Koch kannte das Sondervermögen nicht“, sagte der langjährige CDU-Finanzberater Horst Weyrauch gestern vor dem Landgericht Wiesbaden. Ein Schreiben des CDU-Politikers aus dem Januar 1998 habe er dennoch als Legitimation angesehen, mit der Verwaltung der schwarzen Kassen fortzufahren. Im Januar 1998 waren der damalige Bundesinnenminister Manfred Kanther als CDU-Landesvorsitzender und Casimir Prinz Wittgenstein als CDU-Landesschatzmeister abgetreten. Koch bat Wittgenstein in einem Brief, sich weiterhin wie gewohnt um bestimmte Personen und Institutionen zu kümmern. Kanther und Wittgenstein müssen sich vor Gericht wegen Untreue zu Lasten der CDU verantworten. Weyrauch ist wegen Beihilfe angeklagt. Die drei hatten Ende 1983 20,8 Millionen Mark aus dem Parteivermögen in die Schweiz transferiert.