heute in bremen
: „Leistungswillig und sozial engagiert“

Die START-Stiftung wirbt für ihr Stipendienprogramm für Migrantenkinder

taz: Frau Eckstein, was will die START-Stiftung?

Katja Eckstein, Projektleiterin START-Bremen: Mit Stipendien dazu beitragen, dass mehr Jugendliche mit Migrationshintergrund einen höheren Schulabschluss schaffen, etwa Hauptschüler einen Realschulabschluss. Die meisten Stipendiaten besuchen Gesamtschulen und Gymnasien. Sie bekommen ein monatliches Bildungsgeld, einen Laptop und Fortbildungen.

Was heißt Migrationshintergrund?

Dass Schüler, Eltern oder Großeltern hierher gekommen sind. Wir haben sehr viele Nationen: Türkei, verstärkt Russland, Ghana, Angola, Iran, Afghanistan, seltsamerweise keine Schüler aus Italien, Spanien,Portugal.

Was sind die Voraussetzungen?

Die Schüler müssen die Mittelstufe besuchen, sehr gute Noten haben, leistungswillig, leistungsstark und sozial engagiert sein, in der Schule oder außerhalb. Sie müssen, ähnlich wie beim BAFÖG, bedürftig sein. Deutschlandweit gibt es zurzeit 563 Stipendiaten, in Bremen 47 aus sehr unterschiedlichen Familien. Manche Eltern sind Analphabeten, andere haben in ihrem Heimatland eine gute Ausbildung genossen, können aber hier in ihrem Beruf nicht arbeiten.

Wie erfahren die Schüler von den Stipendien?

Durch die Schule, die Lehrer und die Stipendiaten.

Wie viele Jungs und wie viele Mädchen sind dabei?

Das ist in Bremen, aber auch in anderen Bundesländern, sehr unausgewogen: 12 Jungs und 35 Mädchen.

Sprechen Sie Jungs gezielt an?

Schwierig. Die besten Werber sind unsere männlichen Stipendiaten. Die START-Stiftung hat den Deutschen Fußballbund angesprochen, um mehr Jungs zu erreichen. Interview: CS

„Ihr seid Deutschland, wir auch“ heißt das Buch von Ruth-Esther Geiger mit Porträts von Stipendiaten. Lesung um 11.45 Uhr im Kippenberggymnasium. Bewerben: www.start-stiftung.de