Demonstration gegen Freispruch

BUENOS AIRES taz ■ Etwa 5.000 Menschen haben am Mittwochabend in Buenos Aires gegen das Urteil im Verfahren um das Attentat auf das jüdische Kulturzentrum Amia demonstriert. Vergangenen Freitag hatte ein Gericht in der argentinischen Hauptstadt sämtliche Beschuldigten, denen eine Beteiligung an dem Anschlag vorgeworfen wurde, freigesprochen. Bei dem Attentat vor zehn Jahren kamen 85 Menschen ums Leben. Bis heute fehlt von den Attentätern jede Spur. Der prominente Fernsehmoderator Nelson Castro sagte in seiner Rede während der Kundgebung, dass an jedem Jahrestag des Attentats, „wir das Versprechen hören, irgendwann die Wahrheit zu wissen“, was aber Jahr für Jahr folgenlos bleibe. Luis Czyzewski von der Organisation der Angehörigen der Amia-Opfer schlug vor, eine unabhängige Untersuchungskommission einzurichten, die sämtliche Dokumente in den Archiven des Staates nach Hinweisen durchforsten soll. Außerdem kündigte er an, bei internationalen Organisationen den argentinischen Staat anzuzeigen. MAL