39 Jahre später Dienst angetreten

TOKIO taz ■ Fast 40 Jahre nach seinem Verschwinden hat sich US-Soldat Charles Robert Jenkins auf einem japanischen US-Stützpunkt zurück zum Dienst gemeldet. Dem heute 64-jährigen Sergeant werfen die US-Behörden vor, 1965 ins kommunistische Nordkorea übergelaufen zu sein. Jenkins muss sich deshalb wegen Desertion vor einem US-Militärgericht verantworten. Dort will er Informationen über das abgeschottete Nordkorea preisgeben und hofft auf eine milde Strafe. Jenkins Schicksal wird in Japan interessiert verfolgt: Der mutmaßliche Deserteur heiratete in Nordkorea Hitomi Soga. Nordkoreanische Agenten hatten Frau Soga in den 70ern verschleppt, damit sie künftige Spione in japanischer Sprache und Sitte ausbilde. Sie durfte vor zwei Jahren heimkehren. Ihr Mann und die zwei Töchter konnten Nordkorea erst jetzt verlassen. KAM