dunkle Stunde
: Klimaschutz zum Wohlfühlen

Die „earth hour“, bei der am Sonnabend für eine Stunde an markanten Gebäuden die Beleuchtung abgestellt werden soll, ist bewusst als symbolische Aktion geplant worden. Auf das Stromsparen kommt es dabei nicht an. Die Initiatoren haben sich auch nicht zum Ziel gesetzt, dass jeder bei sich zu Hause das Licht löscht – selbst wenn sie das begrüßen würden. Trotzdem ist die Kampagne sinnvoll.

KOMMENTAR VON GERNOT KNÖDLER

Die „earth hour“ setzt auf das Gefühl. Sie hofft auf das sinnliche Erlebnis, die Stadt verändert zu finden und auf das Gemeinschaftserlebnis von Menschen rund um den Erdball. Die Hamburger werden wissen, dass auch in Sydney und sonst wo auf der Welt die Lichter ausgehen. Das wird sie euphorisieren, weil sie sich als Teil einer Bewegung fühlen können. Und es wird ihnen ein Bewusstsein dafür vermitteln, dass die ganze Erdbevölkerung in einem Boot sitzt.

Die „earth hour“ ist Klimaschutz zum Miterleben und Mitmachen. Perfekt wäre sie, wenn viele Leute einen Teil dieser Stunde darauf verwenden würden, über ihre persönliche Klimabilanz nachzudenken: Nutze ich schaltbare Steckerleisten? Könnte ich öfter aufs Auto verzichten? Habe ich zu einem klimafreundlichen Stromanbieter gewechselt? Wenn dabei dann klimaschonende Ergebnisse herauskommen, wäre die Aktion ein wirklicher Erfolg.