Balgerei um die Beluga II

Wolgaster Werft droht Insolvenz – Greenpeace soll Schiff nicht voll bezahlt haben

Wolgast/Hamburg dpa ■ Im Streit um die Bezahlung des neuen Greenpeace-Schiffes „Beluga II“ will die Fridtjof-Nansen-Werft in Wolgast jetzt gerichtlich gegen die Umweltschutzorganisation vorgehen. „Ohne einen Kompromiss droht uns das endgültige Aus“, sagte der Geschäftsführer der Werft in Ostvorpommern, Ralf Reinhardt. Er bestätigte einen Bericht des Focus, nach dem Greenpeace bislang nur 900.000 statt der vereinbarten 1,4 Millionen Euro bezahlt habe.

Obwohl das Schiff „immer noch nicht fertig“ sei und trotz erheblicher Mängel werde es bereits seit August genutzt, reagierte ein Greenpeace-Sprecher. Die Werft habe bisher 1,05 Millionen Euro erhalten. Außerdem habe Greenpeace zusätzlich 115.000 Euro beispielsweise für Materialkosten übernommen. Der vereinbarte Preis von insgesamt 1,2 Millionen Euro sei so abgegolten.

„Es hat durchaus Mängel gegeben“, räumte Reinhardt ein. Die seien aber nicht so gravierend, dass ein Drittel der vereinbarten Summe einbehalten werden könnte. Wegen des Streits habe die Werft neun der zuletzt zehn Mitarbeiter entlassen müssen. Nun drohe ihr Insolvenz. Laut Focus soll Greenpeace ein förmliches Übernahmeprotokoll unterschrieben haben.