Leiharbeiter im Hungerstreik

Vor einem Werkstor von VW Nutzfahrzeuge in Hannover sind nun sieben Leiharbeiter im Hungerstreik, bislang waren es vier. Ihre Verträge laufen am heutigen Dienstag aus, sie wollen weiterbeschäftigt werden. „Wir machen solange weiter, bis wir etwas erreichen“, sagte Oguzhan Batur am Montag. Der 27-Jährige ist seit Freitag im Hungerstreik und sieht sichtlich geschwächt aus. Den Streikenden schwebt ein Beschäftigungsverhältnis im VW-Stammwerk in Wolfsburg vor. Dort, sagen sie, brumme jetzt wegen der Abwrackprämie das Geschäft.

VW Nutzfahrzeuge kämpft derzeit mit einem drastischen Nachfrageeinbruch. Bis zu 900 Leiharbeiter hatte die VW-Marke, ihre Verträge wurden nicht verlängert. Für die letzten 213 Leiharbeiter sollten die Verträge am Dienstag auslaufen.

Laut Martin Zimmermann, Sprecher von VW Nutzfahrzeuge, hat man sich jetzt aber mit dem Betriebsrat geeinigt, 35 der Verträge in Wolfsburg zu verlängern. Ob noch weitere Leiharbeiter ins Stammheim übernommen werden können, prüfe man zurzeit. „Wir tun, was wir können“, sagt Zimmermann.

Für den Hungerstreik hat er schon deshalb kein Verständnis, weil die Verträge bereits einmal, im Dezember letzten Jahres, verlängert worden seien, trotz der schon damals schlechten Auftragslage. „Jetzt lassen die Leiharbeiter im Hungerstreik VW wie einen kaltherzigen Kapitalisten aussehen“, sagt Zimmermann. TAZ / DPA