Proteste auf Ost-Werften

ROSTOCK ap ■ Wegen ausbleibender Wettbewerbsbeihilfen haben gestern 2.800 Schiffbauer in verschiedenen Ost-Werften protestiert. Die IG Metall Küste forderte mit den Aktionen die von der EU genehmigten und von Bund und Land zugesicherten sechs Prozent Zuschüsse ein, um Dumpingpreisen des koreanischen Schiffbaus Paroli bieten zu können. Werde der Ausgleich nicht in voller Höhe bezahlt, seien Arbeitsplätze und die Existenz der Werften insgesamt bedroht. Die insgesamt 5.000 Beschäftigten und die Geschäftsführungen der Schiffbaubetriebe in Mecklenburg-Vorpommern nehmen mit ihren Forderungen in erster Linie das Land in die Pflicht. Bislang sind erst neun Millionen Euro Beihilfen von den bis 2008 benötigten 55 Millionen vom Landeshaushalt abgedeckt. Schwerins Ministerpräsident Harald Ringstorff (SPD) wies allerdings den Vorwurf des Wortbruchs zurück. Die Werften hätten bereits 2003 mehr Aufträge für die kommenden Jahre eingeworben, als das veranschlagte Beihilfevolumen von Bund und Land hergegeben habe. Die Landesregierung habe zudem nie einen Hehl aus der schwierigen Haushaltslage gemacht, erklärte Ringstorff.