MUSLIME IN DER SCHULE

Stundenlang wippen die Jungen eintönig vor und zurück, während sie mit dem Koran Arabisch beten und lesen lernen. Das ist das Bild aus den so genannten Madrassen, den Koranschulen in Pakistan und Indonesien, das auch in Deutschland die Debatte um Muslime in der Schule aufheizt. Die Bundesländer versuchen gegen die Koranschulen einen eigenen Islamunterricht zu setzen, der ins Angebot der Staatsschule integriert ist.

Die Fahd-Akademie, 465 Schüler von der ersten bis zur 12. Abiturklasse, ist keine staatliche, sondern eine private Ergänzungsschule. Sie vergibt keinen deutschen Schulabschluss. Wer sein Kind dort anmelden will, muss einen Antrag auf Befreiung von der Schulpflicht stellen. Die Schulaufsicht hat auf Ergänzungsschulen wenig Einfluss.

Nordrhein-Westfalen war das erste Bundesland, das 1999 mit einer „islamischen Unterweisung“ eine Alternative zu Koranschulen anbot. Die Idee ist, so normale Schulen für Muslime attraktiver zu machen. Und zu verhindern, wie Willi Zylajew (CDU) warnt, dass „junge Muslime in zweifelhaften Hinterhof-Koranschulen extremistischer oder militanter Indoktrination in die Hände fallen“. Der Zentralrat der Muslime versuchte – vergeblich – gerichtlich durchzusetzen, als Religionsgemeinschaft eigenen Islamunterricht anbieten zu können. In Berlin tut dies die Islamische Föderation – innerhalb der Staatsschule. CIF