Keine neue Trasse für Ikea

2012 eröffnet in Altona die zweite innerstädtische Ikea-Filiale in Europa. Die Anwohner fürchten mehr Verkehr, die Behörden dementieren einen direkten Zusammenhang

Die Große Bergstraße gilt dem Bezirk Altonas schon lange als Sorgenkind. Ein sechsstöckiges Möbelhaus soll ihr neues Leben einhauchen. „Über das Bauvorhaben wird im September endgültig entschieden, aber wir setzten große Hoffnungen in Ikea“, so Reinhold Gütter vom Baudezernat des Bezirksamtes.

Von ihm stammen auch die Planungen der entsprechend benannten „Gütter-Trasse“, die für eine verkehrsgerechte Verbindung des Altonaer Zentrums an die Autobahn sorgen soll. „Viele glauben, die Ikea-Filiale bedingt den Trassenbau“, sagt Johann Gerdelmann von der Stadtentwicklungsbehörde. „Das passt aber schon planerisch nicht zusammen.“ Die neue Anbindung soll einst das Gleisvorfeld des Bahnhofs Altona urbar machen: Hier soll ein neuer Stadtteil entstehen.

Vom Kaltenkircher Platz über die Gleise des alten Postbahnhofs soll die Straße bis zur Autobahnauffahrt Volkspark führen. „Dadurch könnten aufwändige Brückenbauten vermieden werden“, sagt Gütter. Mit sechs bis zwölf Millionen Euro für 1,7 Kilometer Straße sei diese verhältnismäßig günstig. „Ob diese Straße gebaut wird, muss letztendlich mit den Anwohnern entschieden werden“, sagt indes Uwe Szczesny, CDU-Fraktionsvorsitzender in Altona.

Die relevanten Verkehrsanbindungen zum geplanten Ikea-Haus hält Gütter für noch längst nicht ausgereizt. Zudem zielt das Konzept der Investoren insbesondere auf Kunden, die mit öffentlichen Verkehrsmitteln anreisen. Große Möbelstücke müssten sie sich anliefern lassen. Dass Ikea paketgerecht an die S-Bahn angeschlossen wird, will Gütter nämlich nicht bestätigen. JOSEPH VARSCHEN