Erst für Ökofirma zahlen, dann sparen

Auch Ökoberatung kostet Geld. Trotzdem lohnt sich nach spätestens zwei Jahren für viele Unternehmen im Land die ökologische Investition in ihre Firma. Sie lernen, Abfall, Energie und damit Geld zu sparen

Die Öko-Beratung für NRW-Unternehmen muss von den Betrieben nun doch selbst finanziert werden. Entgegen offiziellen Agentur-Angaben müssen einsparwillige Betriebe in dem von der Landesregierung geförderten Projekt „Öko-Profi“ je nach Größe zwischen 2.000 bis 6.000 Euro zahlen. Am Ende stehen aber Einsparungen, die den ersten Einsatz wieder wett machen.

„Wir sind sehr erfolgreich mit der Kooperation zwischen privater Consulting-Gesellschaft, den Städten und dem Land“, sagt Johannes Augen, Geschäftsführer der Baum Consult in Hamm. Der Andrang der Unternehmen sei sehr hoch, die Einsparpotenziale enorm. Das Projekt laufe bereits seit 2002.

Die Landesregierung und teilnehmende Städte unterstützen lediglich die Öffentlichkeitsarbeit, die Beratungsstrukturen und die Organisation zwischen Stadt, Betrieben und der Baum-Consulting in Hamm. Mit 17,3 Millionen Euro fördert das Umweltministerium dieses Projekt. So konnten Unternehmen im Land bisher jährlich rund zehn Millionen Euro einsparen.

Die Ausgaben für Energieeinsparmaßnahmen und die Kosten der Ökoberatung haben sich für viele Betriebe meist erst nach zwei Jahren eindeutig ausgezahlt. Die teilnehmenden Firmen aus NRW kommen dabei aus Handwerk, Industrie und den Dienstleistungsbereich.

Und das Ergebnis zahlt sich auch für die Umwelt aus: „Fast 14.000 Tonnen Abfall konnten vermieden sowie fast 100 Gigawatt-Stunden Strom und 568.000 Kubikmeter Wasser eingespart werden“, teilt ein Sprecher des NRW-Umweltministeriums mit.

Das Ministerium verwies dabei auf die Wirtschaftlichkeit des Projekts. Jeder Energieberater habe damit ein Investitionsvolumen von fast 1,5 Millionen Euro im Jahr angeschoben, von dem das regionale Handwerk wesentlich profitiere. Bis zu Beginn des kommenden Jahres sind die Landesgelder für das ‚Öko Profit‘-Programm gesichert. Geschäftsführer Johannes Auge ist optimistisch: „Wir hoffen, das unsere Projekte weiter laufen und neue hinzu stoßen.“ SALVIO INCORVAIA