Diefenbach oder „The five bastard children of Brian Wilson and Prefuse 73“
:

Kenneth Sarup liebt Filme. Insbesondere Fargo von den Coen-Brüdern hat es ihm angetan. Als er diesen Film zum hundertsten Mal angeschaut hatte, wurden ihm zwei Dinge klar: Die Figur des Reiley Diefenbach ist überaus seltsam. Und, dass er eine Band gründen müsse, die genau dessen Namen trägt.

Diefenbach. Was schwingt nicht alles in diesem Namen mit. Der Film. Die giftigen Aronstabgewächse, auch bekannt unter dem lateinischen Ausdruck Dieffenbachia, die sich in vielen Haushalten finden, obwohl doch immer die Gefahr besteht, dass jemand an den strychninhaltigen Blättern nascht. Und nun auch eine Musik, die so wunderbar klingt, dass den fünf Dänen nichts anderes übrig blieb, als sich als die „five bastard children of Brian Wilson and Prefuse 73“ zu charakterisieren. Immerhin wurden Diefenbach sofort unter Vertrag genommen. Beim Londoner Label „Wall of Sound“ übrigens, was nun wirklich nicht die schlechteste Adresse ist.

Diefenbach präsentieren am Sonntag um 21 Uhr in der Weltbühne bei ihrem einziges Deutschlandkonzert ihr neues, zu großen Teilen instrumentales Album „Run Trip Fall“. Schwere Gitarrenteppiche unterlegen flirrendes Elektrogeflimmer, zusammengenommen bilden sich Harmonien, die so leicht daherkommen wie ... Aber lassen wir doch einfach den „New Musical Express“ sprechen „Denmark‘s Diefenbach are fucking awsome!“, sagen die Kollegen und sie haben Recht. Nachdrücklich Recht! EBERHARD SPOHD