Bund der Architekten
: Zehn Thesen für eine schöne Stadt

In der Diskussion um die künftige Gestalt Hamburgs hat sich jetzt der Bund Deutscher Architekten (BDA) zu Wort gemeldet. Im Architekturclub präsentierte Bernd Gundermann vom BDA-Vorstand „zehn Thesen für eine unverwechselbare Weltstadt Hamburg“ – in der Hoffnung, damit die Grundlage für eine künftige Leitlinie zu liefern. Die von BDA-Geschäftsführer Volker Roscher geäußerte Hoffnung, man könne sich gleich auf einen Kodex einigen, erfüllte sich jedoch nicht, zumal Oberbaudirektor Jörn Walter kritisch anmerkte, die Thesen seien zwar im Großen und Ganzen lobenswert, sie gingen aber an den Problemen der Zeit vorbei: dem Angewiesen-Sein auf Investoren, dem Scheitern des klassischen Einzelhandels, der Schwäche der City und der Bezirkszentren.

Die Thesen: Hamburg sei stärker zu verdichten. Berlin habe auf der gleichen Fläche doppelt so viele Einwohner. Hamburg müsse stärker auf die Qualität seiner öffentlichen Räume achten. Die City präge das Bild Hamburgs in der Welt. Zu ihr gehörten Sachlichkeit, Traditionsbewusstsein und Understatement. Mehr Menschen sollten hier wohnen. Den Fußgänger will der BDA zum „Maß der Qualität innerstädtischer Verkehrsstrukturen“ machen. Städtisches Grün müsse planvoll angelegt und klar gestaltet sein. Die Verbuschung sei zu stoppen. Gewässer müssten je nach Stadtviertel unterschiedlich gestaltet werden – mal hart gefasst als Kanal, mal weich als Biotop. Für Gewerbegebiete müssten „gestalterische Mindeststandards“ gelten. Sie seien in Parks einzubetten. Der „Flächenfraß der Vorstädte“ müsse gestoppt, ein klarer Stadtrand geschaffen werden. Hamburgs einmalige Silhouette müsse bewahrt werden. „Es werden sich Standorte für Hochhäuser finden, welche den Stadtprospekt bereichern“, postulierte Gundermann. „Monumente“, stadtbildprägende Bauten, könnten aber nur öffentliche Bauten sein. knö