Bürgermeisterin hautnah

Die Kölner SPD-Politikerin Elfi Scho-Antwerpes „talkt“ im Café Neuss über Finanzen, Koalitionen und Bürgernähe

Köln taz ■ Mit der neuen Bürgermeisterin Elfi Scho-Antwerpes steht Politikerkollegen und Verwaltung wohl einiges bevor. „Mir dauert es zu lange, bis ein Antrag umgesetzt wird“, verriet die SPD-Ratsfrau am Mittwoch bei der neuen Veranstaltungsreihe „Neuss Talk“ im Café Neuss im Agnesviertel. So sei sie, als mehrere Anrufe nicht gefruchtet hätten, kurzerhand selber in die Zentrale der Abfallentsorger gefahren, um dort für die Leerung von Papierkörben zu sorgen.

In der Ratspolitik will sich die ehrenamtliche Funktionärin der Aids-Hilfe und des Paritätischen Wohlfahrtsverbandes vor allem um die Integration von Mitbürgern mit Migrationshintergrund kümmern. Und ums Sparen, zum Beispiel im Apparat des Oberbürgermeisters. „Zu aufgebläht“, findet sie, „da könnte man Stellen sparen.“ Überhaupt die städtischen Finanzen: Erst wenn ein gemeinsamer „drastischer Sparkurs“ gefunden sei, könne mit der CDU über eine große Koalition gesprochen werden, antworte sie taz-Autor Frank Überall, der das Gespräch moderierte.

Trotz Sparkurs will Scho-Antwerpes aber am Ziel bürgernaher Verwaltung festhalten. „Wir müssen weg von der Zentralisierung und brauchen wieder echte Bürgerämter in den Stadtbezirken“, sagte sie. ERICH HUPPERTZ