Kalk zieht Bilanz

Eine Veranstaltungsreihe diskutiert, wie es nach zehn Jahren Förderung im rechtsrheinischen Köln weiter geht

KÖLN taz ■ Was hat das „Kalk-Programm“ gebracht? Mit einer zwei Wochen dauernden Veranstaltungsreihe soll Bilanz gezogen werden, ob zehn Jahre Förderung den rechtsrheinischen Stadtteil nach seinem wirtschaftlichen Zusammenbruch wieder stabilisiert haben.

Kalk ist neben Mülheim der Kölner Stadtteil, der am meisten unter dem Strukturwandel zu leiden hat. Die Schließung der Chemischen Fabrik Kalk (CFK) und die Arbeitsplatzverlagerungen bei Klöckner-Humboldt-Deutz (KHD) Anfang der 90er Jahre bedeuteten den Verlust von über 15.000 Arbeitsplätzen. Ein wirtschaftliches und kulturelles Vakuum war die Folge, den Kalkern fiel es schwer, sich noch mit ihrem Veedel zu identifizieren. Dem entgegenwirken sollte das Programm für „Stadtteile mit besonderem Erneuerungsbedarf“, besser bekannt als „Kalk-Programm“.

Seit 1994 fördert das Land den Aufbau einer lokalen Wirtschaftsbasis, die Schaffung stabiler Wohnstrukturen und den Aufbau eines sozial-kulturellen Netzes. Dazu gehört etwa ein Theaterpädagogik-Projekt zur Gewaltprävention an Schulen. 1,9 Millionen Euro flossen in den Umbau der ehemaligen „Halle 59“ auf dem KHD-Gelände zur Trendsportanlage „Abenteuerhalle Kalk“.

Der Auftakt der Veranstaltungsreihe „Kalker Perspektiven – Vom Umbruch zum Aufbruch“ ist das „Herbstfest der Kulturen“ am 13. November ab 15 Uhr im Bürgerhaus Kalk (Kalk-Mülheimer Str. 58). Die Frage „Wie geht es nach 10 Jahren Förderung weiter?“ ist Thema einer Podiumsdiskussion mit Bezirksvorsteher Winfried Dohm, Stadtentwicklungsdezernent Bernd Streitberger und weiteren Vertretern aus Lokal- und Landespolitik (16. November, 19 Uhr, Bezirksrathaus, Kalker Hauptstr. 271).

Dem Strukturwandel zum Opfer gefallen war ein Gebäude, das lange die Kalker Jugend- und Straßensozialarbeit geprägt hatte: Der Jugendpavillon an der Kalker Post musste der Baustelle auf dem CFK-Gelände weichen. Das Richtfest für den Neuaufbau des Pavillons in der Albermannstraße findet am 26. November, 12 Uhr, statt. Die seltene Gelegenheit, die Großbaustelle der „Köln Arcaden“ zu betreten, bietet eine Stadtteilführung am 26. November (15 Uhr, Treffpunkt: Bezirksrathaus Kalk).

Annette von Czarnowski