Vor van Goghs Trauerfeier erneut Anschläge

Zwei Brandanschläge auf niederländische Kirchen. Islamistische Gruppierung droht im Internet mit neuer Gewalt

DEN HAAG ap/dpa ■ Vor der Einäscherung des ermordeten Regisseurs Theo van Gogh am Dienstagabend haben neue Brandanschläge die Spannungen zwischen Niederländern und der islamischen Minderheit verschärft. In Utrecht und Amersfoort wurden am Montagabend mehrere Molotowcocktails gegen protestantische Kirchen geschleudert. Die Brände wurden nach Polizeiangaben in kurzer Zeit gelöscht. Verletzt wurde niemand. Eine als Tauhid-Brigaden bezeichnete islamische Gruppe soll im Internet mit Anschlägen in den Niederlanden gedroht haben. Wie die niederländische Agentur anp gestern berichtete, haben islamische Tauhid-Brigaden nach Übergriffen der letzten Tage gegen islamische Einrichtungen in den Niederlanden Vergeltung angedroht. „Wir fordern zum letzten Mal, … dass die Attacken auf unsere Moscheen, Schulen und Muslimgemeinschaften in Holland aufhören, sonst bezahlt ihr einen hohen Preis“, zitiert anp aus der Internet-Warnung. Man werde nicht machtlos zusehen, sondern die niederländische Regierung und das Volk schwer büßen lassen, kündigten die Verfasser der Warnung an.

Zuvor gab es in den Niederlanden mehrere Übergriffe auf Moscheen. In der Nacht zum Montag detonierte in Eindhoven eine Bombe vor einer islamischen Schule. Dabei entstand Sachschaden. Die Behörden sehen in den Anschlägen einen Zusammenhang zur Ermordung van Goghs vom 2. November.

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