Deal mit Libyen: Ingenieur in Haft

KARLSRUHE ap ■ Wegen des Verdachts von Atomgeschäften mit Libyen ist ein deutscher Ingenieur in der Schweiz festgenommen worden. Der 61-Jährige soll zusammen mit weiteren Beschuldigten das nordafrikanische Land bei der Herstellung von Atomwaffen unterstützt haben, so die Bundesanwaltschaft gestern. Der Ingenieur war bereits am Samstag im Schweizer Kanton St. Gallen festgenommen worden. Der Mann sei dringend verdächtig, Libyen von 2001 bis 2003 bei der Entwicklung und beim Bau von Gas-Ultrazentrifugen geholfen zu haben, mit denen Uran zum Bau von Atomwaffen angereichert werden könne. Dafür soll er 2,6 bis 3,3 Millionen Euro erhalten haben. Ein weiterer Beschuldigter, ein Schweizer Ingenieur, sitzt bereits seit Oktober in U-Haft. Libyen hatte nach dem Auffliegen eines Transports solcher Zentrifugen Ende 2003 die Aufgabe seines geheimen Atomwaffenprogramms erklärt.