Bombodrom: Druck auf SPD

BEWEGUNG Initiative will sofortigen Planungsstopp von Partei. Und fürchtet weitere Verschiebung

POTSDAM/MIROW dpa | Die Gegner eines Bombenabwurfplatzes in Nordbrandenburg haben SPD-Kanzlerkandidat Frank-Walter Steinmeier aufgefordert, sofort und nicht erst nach der Bundestagswahl im Herbst auf ein Ende der Bombodrom-Planungen zu dringen. „Wir fordern jetzt einen Fraktionsantrag der SPD gegen das Bombodrom, die Stimmen der Grünen und der Linken sind ihr im Bundestag sicher“, sagte die Sprecherin der Initiative Freier Himmel, Barbara Lange, am Montag in Mirow.

Lange regierte damit auf das am Wochenende verabschiedete Wahlprogramm der SPD, in dem sich die Partei gegen die militärische Nutzung des 14.000 Hektar großen Geländes ausspricht. Bevölkerung und Unternehmen der touristisch geprägten Region wehren sich gegen die von der Bundeswehr beabsichtigte Einrichtung eines Übungsplatzes für Tiefflüge und den Abwurf von Bombenattrappen.

Um den ehemals russischen Übungsplatz zwischen Berlin und der Mecklenburgischen Seenplatte wird seit 17 Jahren gestritten. Zuletzt hatte Ende März das Oberverwaltungsgericht Berlin-Brandenburg dem Bundesverteidigungsministerium den Ausbau des Areals zu Deutschlands größtem Luft-Boden-Schießplatz untersagt.