Einblick (27)

Annika StrömKünstlerin

taz: Seit wann und warum leben Sie in Berlin?

Annika Ström: Mit Unterbrechungen seit 1993. Ich war 1992 in den Flitterwochen hier und mochte die Stadt damals wie heute nicht. Aber ich finde die Atmosphäre interessant, es hört nicht auf, mich zu faszinieren, und das ist gut für meine Kunst.

Wie wichtig ist der Standort Berlin für Ihre Arbeit?

Berlin ist ein Platz, an dem man die akzeptierte Kunstmachokultur sehr genau von Innen studieren kann. Das ärgert mich – und Ärger ist gut.

Woran arbeiten Sie gerade?

An einem Drehbuch und der Musik für einen Spielfilm zusammen mit Karin Åström. Weiterhin arbeite ich mit zwei Teenagerinnen, die eine Choreografie zu meiner Musik gemacht haben, für die Ausstellung in der Kunst-bank ab dem 4. Dezember. Und ich bereite meine nächste Einzelausstellung in der Galerie Mary Goldman in Los Angeles vor.

Was wundert Sie in der Berliner Kunstlandschaft am meisten?

Dass nur die Werke von Männern für die großen Sammlungen gekauft werden und nur über diese geschrieben wird. Und dass keiner der Kunstgeschichtshünen protestiert und es immer humorlos ist. Aber das gehört vielleicht zusammen.