die anderen über das kopftuchverbot in frankreich
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Zum gesetzlichen Verbot des islamischen Kopftuchs meint der Figaro: Staatspräsident Jacques Chirac hat gestern nicht nur über das islamische Kopftuch gesprochen, sondern eine seiner wichtigsten Reden gehalten. Seine Äußerungen zielten darauf ab, die Organisation einer gemeinsamen Zukunft aufzuzeichnen, der Zukunft eines Landes, das heute und morgen mit der Koexistenz mehrerer Religionen fertig werden muss. Es war das erste Mal, dass dies auf dieser Ebene des Staates festgestellt wurde. Dies ist zu begrüßen. In diesem neuen Frankreich ist es der klassische Sockel unserer französischen Laizität, der es jedem erlauben soll, eine gemeinsame Zukunft zu finden.

Dazu schreibt die Neue Zürcher Zeitung: Die französische Regierung meint, im Kopftuch muslimischer Schülerinnen eine Gefahr für den traditionellen Laizismus der Republik ausmachen zu können. Sie will, was bisher im Ermessen der einzelnen Schulleitungen lag, zentralistisch regeln, und zwar mit einem gesetzlichen Verbot. Eine solche repressive Maßnahme scheint jedoch wenig geeignet zu sein, die jungen Musliminnen besser in die Gesellschaft zu integrieren und sie vom Vorzug einer strikten Trennung von Religion und Staat zu überzeugen. Der Laizismus beruht nämlich auf Toleranz. Diese droht sich ins Gegenteil zu verkehren.