die anderen über das kopftuch in frankreich und geld in brüssel:
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Le Monde aus Paris schreibt zur Kopftuch-Entscheidung Chiracs: Verbirgt sich hinter der Erklärung, wonach die Schule ein republikanisches Heiligtum ist, nicht die Stigmatisierung einer kleinen Minderheit – wegen ihres Andersseins, ihrer Religion, ihrer Herkunft? Das Gesetz über das Kopftuchverbot wird nicht zur Integration und zur Befriedung beitragen, wie es Jacques Chirac ernsthaft glaubt, sondern vielmehr ein gegenteiliges Signal aussenden. Da, wo es um soziale Fragen geht, stellt das Gesetz Fragen der Religion, der Identität und der Zugehörigkeit zu einer Gemeinschaft in den Mittelpunkt der Debatte. Paradoxerweise wird dies den Fundamentalisten gefallen.

Die Londoner Financial Times meint zum Ruf nach einer Ausgabenbegrenzung für die EU: Auch wenn der Brief der sechs bereits vor dem Gipfel zur EU-Verfassung entworfen worden sein soll, trägt seine Sendung an den Kommissionspräsidenten nur zwei Tage später eine klare Botschaft. Den bösen Jungs Spanien und Polen, der eine größter Nehmer von Mitteln aus EU-Töpfen, der andere einer der zukünftig größten Nettoempfänger, wird damit gesagt, dass sie von künftigen Verhandlungen keine großen Geschenke erwarten können. Die EU-Erweiterung wird noch schwieriger werden, weil die Verhandlungen über den künftigen Finanzrahmen unter einer Giftwolke beginnen.