Ein neuartiger Bund

Mit dem BÖLW haben sich Biobauern, Verarbeiter und Händler in einer Organisation zusammengeschlossen

An irgendeinem Punkt müssen die Fäden zusammenlaufen, sonst herrschen Desorganisation und Ineffizienz. Für den ökologischen Landbau ist dieses Zentrum der in Berlin beheimatete Bund für ökologische Lebensmittelwirtschaft (BÖLW). Er repräsentiert den privatrechtlich organisierten und über Jahrzehnte aufgebauten ökologischen Landbau in Deutschland. Ihm gehören Verbände und Unternehmen der gesamten Wertschöpfungskette ökologischer Lebensmittel an – von der Erzeugung über die Verarbeitung bis zum Handel. Als der BÖLW im Jahr 2002 gegründet wurde, war dies eine Innovation, weil sich erstmals Biobauern, Verarbeiter und Händler in einer Organisation zusammenschlossen.

Ziel des BÖLW ist es, die Entwicklung der ökologischen Lebensmittelwirtschaft zu fördern und ihre gemeinsamen Interessen zum Ausdruck zu bringen. Im Mittelpunkt der Tätigkeiten steht die Gestaltung der politischen Rahmenbedingungen. Dafür leistet der Verband kontinuierlich politische Lobby- und Öffentlichkeitsarbeit, beteiligt sich an der Entwicklung eines übergreifenden Qualitätssicherungssystems und schafft ein Forum für die Begegnung der Akteure der Lebensmittelwirtschaft.

Auch in der gegenwärtigen Diskussion über die grüne Gentechnik spielt der BÖLW eine wesentliche Rolle. So wies er kürzlich darauf hin, dass es zu Verunreinigungen biologisch erzeugter Lebensmittel nicht nur durch Pollenflug gentechnisch veränderter Produkte kommt, sondern auch durch verunreinigtes Saatgut sowie verunreinigte Ernte-, Transport- und Lagereinrichtungen. RICHARD ROMAN