Koons-Kräne für Spielbudenplatz

Zwei 110 Meter hohe Kräne mit angehängten Schwimmtierchen und einem Schnurrbart, der als die geöffneten Beine einer Frau interpretiert werden konnte – mit diesem Plan zur Gestaltung des Spielbudenplatzes hat Bausenator Mario Mettbach die Stadt in Atem gehalten. Der Mann von der Schill-Partei war im Februar nach New York gereist, um den Pop-Art-Künstler Jeff Koons (Foto) zu fragen, ob er sich von der Sandwüste an der Reeperbahn inspirieren lassen wolle. Dessen Idee mit den Kränen spaltete Stadt, Kunstsachverständige und Laien gleichermaßen. Während sich die einen für die große Geste begeisterten, sprachen die anderen von einer Banalität. Angesichts der vielen Kritiker blies Mettbach das Projekt am 30. Juli ab. Eine Woche zuvor hatte das Architektenbüro BRT den Wettbewerb für eine Bebauung des Grundstücks Reeperbahn Ecke Zirkusweg mit einem skulpturalen Doppel-Hochhaus gewonnen. Manch Einer hielt die Kräne daraufhin für überflüssig.

knö/Foto: henning scholz