Unruhen in Haiti

Die UN-Einheiten in Haiti bringen mit ihrem bisher größten Militäreinsatz Elendsviertel unter ihre Kontrolle

PORT-AU-PRINCE afp/taz ■ Bei ihrem bislang größten Militäreinsatz gegen Aufständische hat die UN-Mission zur Stabilisierung Haitis (Minustah) das Elendsviertel Cité Soleil in der Hauptstadt Port-au-Prince unter ihre Kontrolle gebracht, eine Hochburg des gestürzten Präsidenten Jean-Bertrand Aristide. Bei Schießereien kamen nach Angaben des englischsprachigen Dienstes der Agentur AP sechs Menschen ums Leben, darunter ein 16-jähriger und ein 13-jähriger Junge. Sie seien von bewaffneten Gangstern erschossen worden, berichteten Anwohner den UN-Einheiten. Auch im Stadtzentrum kam es zu Schießereien, als Bewaffnete versuchten, ein Hotel anzuzünden. Rund 20 Personen wurden bei den Unruhen verletzt. Die Minustah nahm 23 Verdächtige vorläufig fest. Seit Aristides Sturz Ende Februar kommt es immer wieder zu Gewalt zwischen Banden sowie Anhängern und Gegnern des ehemaligen Armenpriesters.