Retro-Lounge am Bosporus

FÜR HIPSTER

Durch „Istanbul 1:26 a.m.“, den Titeltrack zu Fatih Akins Hommage an die Musikszene der Stadt, sind Orient Expressions bekannt geworden. Ihr suggestiver Großstadt-Groove hat gezeigt, dass sich das türkisch-amerikanische Quartett auf eine zeitgemäße Fusion von Ost und West versteht.

Mit ihrem neuen Album verneigen sie sich nun vor der goldenen Ära des türkischen Kinos in den 60er- und 70er-Jahre, das nach dem Produktionsort in der gleichnamigen Straße „Yesilcam“ genannt wurde – damals, als die Schnurrbärte noch groß und die Leinwanddramen herzzerreißend waren.

Auf „Records of Broken Hearts“ vermischen sich wie in einem Traum Reminiszenzen an alte Filmsongs mit soulig-leidenschaftlichen Gesangseinlagen, während orientalische Percussion, das Klimpern einer Baglama und Klarinettentupfer in coolen Barjazz und entrückte Saxofonsoli übergehen. Der nostalgische Soundtrack für eine lauschige Retro-Lounge am Bosporus. ZD

■ Orient Expressions: „Record of Broken Hearts“ (Double Moon)