Das Förderprogramm

Der Kinderarzt Ulrich Fegeler hat ein Modellprojekt zur Förderung der Sprache und Motorik in Kindertagesstätten mitinitiiert. Der sprachliche Teil, der jetzt in den städtischen Kitas in Tempelhof-Schöneberg und Spandau flächendeckend eingeführt wird, beruht auf einem Programm, das der Schweizer Sprachwissenschaftler Zvi Penner mit der Charité und der Uni Potsdam entwickelt hat. Das Programm richtet sich an alle Kinder mit Sprachentwicklungsstörungen, egal ob mit deutscher oder nichtdeutscher Muttersprache. Nach Penners Konzept trainiert eine speziell fortgebildete Erzieherin die Kinder in Kleingruppen von maximal acht jeden Tag eine Viertelstunde lang. Mithilfe neu entwickelter Memorykarten, aber auch mit Computerspielen wird ihnen zunächst spielerisch der Wortrhythmus beigebracht. „Wenn man den Rhythmus raushat, weiß man, wie man mit den Wörtern umgehen muss – zum Beispiel bei Verkleinerungen oder der Pluralbildung“, so lautet Penners Philosophie. Das passiere dann quasi automatisch. Wichtig dabei sei, dass man die Kinder nicht korrigiere, sondern den Spaß am Sprechen und am Spiel mit der Sprache fördere. Später geht es um Satzstruktur und Artikel, dann kommt die Grammatik hinzu – gelernt wird durch Wiederholung, ganz ohne Pauken. Das Modellprojekt umfasst auch einen motorischen Teil. Dieser aber ist noch nicht ausgewertet. SAM