Feminale Totale in NRW

Die beiden Frauenfilm-Festivals Femme Totale und Feminale sollen zusammen gelegt werden. Bisher waren die Macherinnen gegen diese Lösung. Über Inhalte soll erst im Mai entschieden werden

VON PETER HANEMANN

Die Fortführung der Frauenfilmfestivals Femme Totale in Dortmund und Feminale in Köln „in Form eines gemeinsamen Festivals“ liegt NRW-Kulturminister Michael Vesper (Grüne) am Herzen. Dementsprechend herzlich verkündete er in dieser Woche die Ergebnisse eines Gesprächs mit den beiden Festival-Leiterinnen Silke Räbiger und Christine Moser. Es wurde verabredet, einen neuen gemeinsamen Trägerverein zu gründen, der ab 2006 ein Internationales Frauenfilmfestival NRW wechselseitig in Köln und Dortmund organisieren soll. Mit Hilfe der Städte soll nun eine Vereinssatzung vorbereitet werden.

„Das ganze ist ein Prozess, zwei Festivals zusammenzuführen, von denen das eine sehr schlecht und das andere nicht ausreichend finanziert wird,“ kommentiert Räbiger die mögliche Zusammenlegung. „Das Land will mit weniger Geld mehr bekommen,“ sagt Christine Moser von der Kölner Feminale. Das Land selbst bleibt bei seinem reduzierten Zuschuss von 100.000 Euro im Jahr – 2002 waren es noch 163.000 Euro. Immerhin erhalten die Kölner Frauen für 2005 einen einmaligen Landes-Zuschuss von 25.000 Euro, damit sie ihr festivalfreies Jahr überstehen. In Zukunft sollen die Kommunen stärker beteiligt werden. Vor diesem Hintergrund setzt Räbiger lieber auf eine verstärkte Akquise von Sponsorengeldern.

Und das, obwohl Dortmund im Vergleich der beiden Städte besser aufgestellt ist als Köln. Dem Kulturbüro mit seinem Etat von 3,22 Millionen Euro fällt eine Förderung leichter, als dem Kulturamt der Stadt Köln, deren Haushalt kameralistisch geführt wird. Köln wolle aber seinen bisherigen Zuschuss von 27.000 auf 52.000 Euro verdoppeln, hieß es in Düsseldorf. Wie es im Umfeld des Kölner Oberbürgermeisters hieß, könne das allenfalls eine Absichtserklärung gewesen sein – vorbehaltlich der Entscheidung des Rates und des Regierungspräsidenten. Seit dem Jahreswechsel ist in Köln ein „Nothaushalt“ in Kraft. Die ehemalige Kulturmetropole darf nur noch Pflichtausgaben tätigen.

Auch die inhaltliche Zusammenführung der beiden Festivals, die einer Fusion bis vor kurzem noch skeptisch gegenüber standen, ist noch nicht geklärt. Darüber soll erst im Mai entschieden werden. Bis dahin sind die Dortmunderinnen mit ihrem Festival „Geld“ beschäftigt, das vom 12. bis zum 17. April stattfindet. Feminale-Geschäftsführerin Moser: „Es wird schwierig werden, einen gemeinsamen Weg zu finden.“