wochenübersicht: konzert
: Daniel Kastner hört auf den Sound der Stadt

Kristofer Aström: PfefferBank, Sa., 5. 2., 22 Uhr; Eek-A-Mouse: Kesselhaus, Mi., 9. 2., 21 Uhr; Das Pop: Waschhaus Potsdam, Mi., 9. 2., 21 Uhr; The 69 Eyes: SO36, Do., 10. 2., 21 Uhr; Adam Green: Postbahnhof, Fr., 11. 2., 20 Uhr

Kaum gibt es im hohen Norden wieder für ein paar Stunden Licht, setzt in der musikalischen Gruft namens Finnland ein drängendes Kribbeln ein. Voller Tatendrang haben die Dunkelrocker von The 69 Eyes die Mähnen nachgeschwärzt und frisches Kajal aufgetragen, um sich in Berlin blicken zu lassen. Die musikalische Exportwirtschaft Finnlands scheint sich seit HIM auf Düsteres zu spezialisieren. Deren Frontmann Ville Valo sang auch schon mal einen 69-Eyes-Song ein.

Ebenfalls aus dem Norden fliegt der Schwede Kristofer Aström ein, der eine andere Form der Düsternis kultiviert hat. Alströms Lieder sind nur emotional gefestigten Menschen zu empfehlen, die dazu entweder glücklich oder melancholisch heulen möchten.

Aus klimatisch vertrauteren Gefilden kommen Das Pop. Die Belgier wollen mit aller Macht das Logo „Belgischer Britpop“ loswerden und haben zuletzt einen elektronischeren Weg eingeschlagen, wobei sie mal eben gut drei Dutzend neuer Songs produzierten.

Auch von jenseits des Atlantiks haben gute Menschen ihren Besuch angekündigt. Jamaikas wichtigster Reggae-DJ, Ripton Hilton alias Eek-A-Mouse, hatte seine größte Zeit zwar schon zu Beginn der 80er, zog sich aber nie aus dem Musikgeschäft zurück und darf insofern als Altmeister gelten. Eek-A-Mouse kreierte einen eigenen Sprechgesang zu seinen Samples, die ihm die Berufsbezeichnung „Sing-Jay“ einbrachten. Seinen Namen hat Mr. Hilton von einem lahmen Rennpferd, auf das er in Kingston sein Erspartes verwettete.

Und schließlich, um dem atemlosen Hype der letzten Wochen einerseits zu widerstehen und sich zugleich doch der Vorfreude hinzugeben, sei schon mal auf das nächste Wochenende hingewiesen, das der großartige Adam Green mit zwei Konzerten schmückt.