Zum Karnevalsauftakt fließt nicht nur Kölsch

Die Polizei muss zu Beginn des Straßenkarnevals im Rheinland vor allem bei aggressiven Jecken und jugendlichen Alkoholkonsumenten eingreifen. Erstmals werden in Köln auch Frauen beim unerlaubten „Wildpinkeln“ erwischt

KÖLN taz ■ Etwas mehr als im Vorjahr hatte die Kölner Polizei an Weiberfastnacht zu tun. Mit 1.100 Einsätzen mussten die Beamten 66 Mal öfter ausrücken als im Vorjahr. Sie nahmen mehr als 80 Menschen in Gewahrsam.

Vor allem betrunkene Jugendliche hätten die Ordnungskräfte mit Schlägereien und Randalen auf Trab gehalten, so die Polizei Köln. „Mit allen zur Verfügung stehenden Kräften“ hätten die Beamten Verstöße gegen das Jugendschutzgesetz, die Straßenordnung und die Straßenverkehrsordnung geahndet. 134 Mal sei die Polizei eingeschritten, weil Minderjährige Wein, Bier oder Spirituosen konsumierten. Die Alkoholika wurden sofort vor Ort ausgekippt. Gegen 22 Gaststätten-, Kiosk- und Trinkhallenbesitzer hätten die Beamten Verfahren wegen Ausschanks alkoholischer Getränke an Minderjährige oder Verstoßes gegen gewerberechtliche Vorschriften eingeleitet. Zu den häufigsten Verstößen gehörte laut Polizei das „Wildpinkeln“. Schon in den ersten Stunden des Straßenkarnevals seien 399 Männer und erstmals auch drei Frauen beim Urinieren außerhalb einer Toilette erwischt worden. Kaum Probleme hätten in diesem Jahr verkehrswidrig abgestellte Fahrzeuge bereitet. Nur elf Knöllchen gab es.

In Aachen musste die Polizei zwischen 20 und 6 Uhr zu rund 200 Einsätzen ausrücken, besonders oft wegen Schlägereien. Auch in Bonn mussten die Beamten deswegen auffallend oft eingreifen, so die örtlichen Behörden. ANNE WELLMANN