RELEASE PARTY
: Sunglasses at Night

Ich hätte mich gerne gefährlich gesehen

Dass am Mittwochabend im Humboldt Umspannwerk reizende junge Damen auf Designertabletts Sonnenbrillen wie Kaviarkanapees anboten, lag logischerweise daran, dass es sich bei dem Event in der Kopenhagener Straße um die Release Party der neuesten Ray Ban handelte. Sofern man sich von den Tabletts bediente, hatte man das klassische Design aus der Serie 8301-8304 auf der Nase, allerdings in einer neuen Fassung aus Carbonfaser. Ein ultraleichtes, ultraflexibles und dabei extrem haltbares Ding namens Tech, das als Cutting edge gelten muss, was die Werkstofftechnologie angeht.

Natürlich sind auch die Gläser der Tech Hightech – was mir als Trägerin einer Wayfarer aus fernen, logolosen Tagen mehr auffiel als der Gewichtsunterschied. Denn mit den P³-Gläsern wird I wear my sunglasses at night eine echte Option. Auch die Wayfarer, die Audrey Hepburn in „Breakfast at Tiffany’s“ und Bob Dylan ständig trug, war in den 50er-Jahren eine technologische Neuerung: Mit ihr stand statt der üblichen Metall- erstmals auch eine Plastikfassung zur Verfügung.

Alternativ zum Gold oder Chrom des Aviator-Klassikers gibt es jetzt also Kohlefaser und Tech. Sie könnte ebenfalls ein Blockbuster werden. Der Kollege Gunnar Lützow jedenfalls sah mit ihr ganz schön gefährlich aus – wie in den Einspielungen der Monitore zu beobachten war. Ich hätte mich auch gerne als gefährlich gesehen, konnte mich aber auf den Bildschirmen nirgendwo entdecken, was ich nicht in Ordnung fand. Also bot ich dem Kollegen Lützow an, ihn nach Hause zu fahren. Er revanchierte sich mit einer kleine Sightseeing-Tour durch Friedrichshain – für mich ein ähnliches Novum wie die Tech. Im letzten Licht saßen wir auf der Modersohn-Brücke und schauten auf die Bahngleise Richtung Warschauer Brücke. Wir setzten unsere Sonnenbrillen auf, schließlich wurde esNacht. BRIGITTE WERNEBURG