Platz vier macht Martina Ertl traurig

Die Lenggrieserin verpasst WM-Bronze um vier Hundertstelsekunden. Schwedin Anja Pärson gewinnt

SANTA CATERINA dpa ■ Martina Ertl hat bei den alpinen Ski-Weltmeisterschaften die Bronzemedaille im Riesenslalom nur um die Winzigkeit von vier Hundertstelsekunden verpasst. Die 31-Jährige aus Lenggries gab am Dienstag im italienischen Santa Caterina im zweiten Lauf zwar alles, musste sich in 2:14,31 Minuten am Ende aber mit dem vierten Platz begnügen. Nach dem ersten Durchgang war sie noch Sechste gewesen. Ihren zweiten WM-Titel in Santa Caterina und den vierten insgesamt sicherte sich derweil die Schwedin Anja Pärson. Nervenstark konnte die 23-Jährige als letzte Starterin in 2:13,63 den Angriff der Finnin Tanja Poutiainen (2:13,82) abwehren. Bronze erkämpfte die Amerikanerin Julia Mancuso in 2:14,27. Alle drei konnten von der Startabsage von Janica Kostelic profitieren. Die Kroatin, die in Italien bereits die WM-Titel in der Kombination und der Abfahrt gewann, fiel gestern mit Fieber aus. Dies sei allerdings eine reine Vorsichtsmaßnahme, um ihren Start am Freitag im Slalom nicht zu gefährden, erklärte der kroatische Cheftrainer Vedran Palek.

Derweil versuchte Martina Ertl ihrer Enttäuschung Herr zu werden. „Vier Hundertstel – das tut schon weh, das ist schon bitter. Aber da kann man nichts machen. So ist das Leben“, sagte die Kombinations-Weltmeisterin von 2001 mit Tränen in den Augen. Zweimal, 1993 und 1996, war sie im Riesenslalom schon WM-Dritte geworden. „Es war sportlich eine richtig gute Vorstellung von ihr“, lobte Damen- Cheftrainer Wolfgang Maier und zeigte Mitgefühl: „Es ist ganz bitter und schwierig zu verdauen.“ Zumal die Deutschen somit erneut ohne Medaille blieben. Annemarie Gerg (Lenggries) belegte in 2:16,86 Minuten Platz 17. Petra Haltmayr (Rettenberg) schied im ersten Lauf aus.