Ruhe bitte!

Erstes Bürgerforum zum künftigen Lärmschutz

Ein offenes Ohr im Kampf gegen Lärmbelästigungen will die Stadt Hamburg für betroffene Einwohner haben. Auf „Lärmforen“ sollen in allen Bezirken geplagte Bürger zu Wort kommen.

Das erste Lärmforum findet heute im Bezirk Bergedorf statt. Die Bürgeranhörungen sind Teil des von der EU geforderten „Lärmaktionsplans“ der 2008 zusammen mit so genannten „Lärmkarten“ von der Stadt erstellt wurde.

„Der Lärm ist ein sehr ernstes Problem, vergleichbar mit Schadstoffbelastungen“, sagt Volker Dumann, Sprecher der Umweltbehörde. Lärm sei einer der Hauptstressfaktoren des urbanen Lebens und könne Ursache für Schlafstörungen und psychologische Krankheiten sein. In Hamburg leiden Hunderttausende unter einer nach EU-Norm zu lauten, städtischen Geräuschkulisse: Mehr als 360.000 Einwohner sind mit täglichem Straßenverkehrslärm von mindestens 55 Dezibel belastet. Auch der Flug- und Schienenverkehr übertrifft für 100.000 Hamburger die festgelegten Pegelwerte.

Knapp fünf Millionen Euro aus dem Konjunkturpaket II stehen für Lärmschutzmaßnahmen wie Schallschutzwände und Lärmschutzfenster bereit. Allerdings müssen die beschlossenen Maßnahmen der Bürgerforen erst innerhalb der nächsten Haushaltsplanung der Stadt auch tatsächlich beschlossen werden.

350.000 Euro sind bisher allein für die Durchführung der Bürgeranhörungen eingeplant. „Die Ergebnisse der Lärmforen werden protokolliert und anschließend von Lärmexperten ausgewertet“, sagt Dumann. Jeder Vorschlag werde von einer Expertenrunde ernsthaft untersucht und entsprechend im Lärmaktionsplan der Stadt berücksichtigt. JOSEPH VARSCHEN

1. Lärmforum für den Bezirk Bergedorf: 17 Uhr, Lichtwarkhaus, Holzhude 1