Fischer zu Museumseröffnung in Israel

Der Bundesaußenminister führt Gespräche über den Friedensprozess

JERUSALEM dpa ■ Bundesaußenminister Joschka Fischer hat die gestrige Einweihung des neuen Holocaust-Museums in Jerusalem als bewegendes Ereignis auch für Deutschland gewürdigt. Für die Deutschen sei die Erinnerung an die Schoah „eine Konfrontation mit dem dunkelsten Kapitel unserer Geschichte“. „Dies ist ein bewegender Tag“, sagte Fischer nach einem Treffen mit seinem israelischen Amtskollegen Silwan Schalom.

Schalom betonte die besondere Rolle Fischers als Freund Israels und Vertreter Deutschlands bei den Eröffnungsfeiern in der Gedenkstätte Jad Vaschem. Fischer sprach vor der Zeremonie von einem „besonderen Tag“ und bekräftigte die moralische Verantwortung Deutschlands für den Holocaust.

Fischer äußerte sich zugleich optimistisch über Chancen einer Wiederbelebung des Friedensprozesses. „Es herrscht eine neue Atmosphäre“, sagte er nach dem Gespräch mit Schalom in Jerusalem. Beide Seiten müssten sich nun um eine rasche Rückkehr an den Verhandlungstisch bemühen. An dem Existenzrecht Israels sei nicht zu rütteln. Am Vormittag hatte er den israelischen Vize-Ministerpräsident Schimon Peres (Arbeitspartei) und die Oppositionspolitiker Jossi Sarid (Meretz) und Josef Lapid (Schinui) getroffen.

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